Forschung

Aus der Darmflora stammende Bakterien bewirken strain – spezifische Immunantworten

Hintergrund

Probiotische Bakterien werden als Nahrungsergänzung bei einer Reihe von Krankheiten eingesetzt. Bislang wurde die immunmodulierende Wirkung der verschiedenen Stämme nicht immer genau untersucht, was oft in einer suboptimalen Auswahl an Strains für die klinische Anwendung resultierte.

Methode

Die CD4+-Immunreaktionen auf 19 verschiedene Stämme von Milchsäurebakterien der Darmflora wurden mit unterschiedlichen Methoden getestet, um ihre Diversität in der Immunmodulierung zu demonstrieren und um eine wohlfundierte Wahl der geeignetsten Strains für zukünftige klinische Untersuchungen zu treffen. Nach einer Ko-Kultivierung mit Immunzellen (PBMCs) wurde die Vermehrung von Untergruppen von T-Helferzellen (CD4+: regulatorische T-Zellen, TH1, TH2, TH17) mittels rtPCR der Messenger-RNA (mRNA), der Färbung von Transkriptionsfaktoren sowie der Bestimmung der Zytokinproduktion analysiert.

Ergebnisse

Ein jeder der getesteten Strains zeigte jeweils klar unterscheidbare immunmodulatorische Eigenschaften. Jeder Stamm ist in der Lage, die Vermehrung von TH1-, TH2- sowie TH17-Zellen anzuregen, was mittels unterschiedlicher Stärke der T-Zellaktivierung gezeigt werden konnte und charakteristisch ist für fast alle untersuchten Strains. Bezüglich TH1, TH17 und Treg konnte eine positive Korrelation zwischen den verschiedenen Messmethoden nachgewiesen werden. Bei TH2-Zellen war die Korrelation weniger konsistent.

Conclusio

Probiotische Bakterien besitzen sehr unterschiedliche immunmodulatorische Eigenschaften. Deren Analyse mittels Bestimmung der Messenger-RNA (mRNA) ist eine geeignete Methode zur in vitro-Charakterisierung der verwendeten Stämme vor deren klinischer Anwendung.

 

QUELLE:
de Roock S, van Elk M, Hoekstra MO, et al. Gut derived lactic acid bacteria induce strain specific CD4(+) T cell responses in human PBMC. Clin Nutr 2011;30:845-51.