In dieser Ausgabe des Journal of Clinical Investigation (JCI) weisen Iqbal et al. nach, dass keimfreie Mäuse, nachdem sie chemisch kastriert wurden, keine Knochensubstanz abbauen – ein Ergebnis, das klar die Rolle der Darmflora anzeigt bei der Vermittlung von hypogonadalem Knochenverlust. Darüber hinaus und nicht ganz unerwartet kehrten Probiotika eine hypogonadale Osteopenie bei steroid-defizienten Mäusen um, indem sie die Barrierefunktion des Darms aufrecht erhielten und eine zytokin-induzierte Inflammation dämpften.
Die Autoren gehen davon aus, dass TNF-alpha dabei ein zentraler Faktor ist; jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass auch andere Botenstoffe wie IL-1, IL-6, IL-17, RANKL, OPG und CCL2 die probiotische Wirkung modulieren.
Die Ergebnisse der Studie weisen auf das große Potential von Probiotika bei der Behandlung von Osteoporose hin. Weitere placebo-kontrollierte klinische Studien werden notwendig sein, um die Sicherheit und Wirksamkeit probiotischer Präparate bei der Reduktion des Knochenbruchrisikos älterer Menschen nachzuweisen.

QUELLE:
Iqbal J, Yuen T, Sun L, et al. From the gut to the strut: where inflammation reigns, bone abstains. J Clin Invest 2016;126:2045-8.