ImmunsystemRund um die DarmfloraVorgestellt

Darmbakterien schützen möglicherweise vor Bluthochdruck

Besonders salzhaltige Nahrung zählt als Risikofaktor für Bluthochdruck. Eine neue Studie welche im renommierten Journal Nature publiziert wurde, berichtet nun erstmals über eine mögliche Rolle der Darmflora in dieser Causa: So konnte gezeigt werden, dass Mäuse mit extrem salzreicher Diät neben chronischer Hypertonie auch eine Störung der Darmflora entwickeln. Insbesondere wurde die Zahl der im Darm lebenden Lactobacillus murinus Bakterien regelrecht dezimiert, woraus sich schließen lässt, dass diese Mikroorganismen besonders sensibel auf salzhaltige Kost reagieren. Bahnbrechend war jedoch die Erkenntnis, dass jene Mäuse die zusätzlich Lactobacillus murinus ins Futter gemischt bekamen, keinen mit Speisesalz-Konsum assoziierten Blutdhochdruck entwickelten. Zudem kam es dank des Probiotikums zu einem Rückgang eines bestimmten Typs von T-Helferzellen, den Th17-Zellen, die an der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen beteiligt sind.

Folglich versuchte man, die Ergebnisse der Mausstudie bei Menschen zu reproduzieren: Im Rahmen eines Pilotstversuchs wurden gesunde Probanden gebeten, durch extrem salzhaltige Ernährung einen Bluthochdruck zu provozieren. Stuhluntersuchungen ergaben, dass Lactobacillus murinus-Keime auch bei den Probanden mit salzhaltiger Ernährung deutlich in ihrer Zahl abnahmen. Analog zum Mausexperiment stieg auch die Zahl der Th17-Zellen im Blut. Klinisch besonders relevant könnte die Tatsache sein, dass jene Probanden die täglich ein Probiotikum mit Milchsäurebakterien einnahmen, weder einen Anstieg der TH17-Zellen erfuhren, noch eine Hypertonie entwickelten.